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Josef Capek – Gedichte aus dem Konzentrationslager

Ein poetischer Abend mit Urs Heftrich (Lesung)
und Gilead Mishory (Klavier)

30. Januar 2016

Gerhart-Hauptmann-Haus - 17.00 Uhr
Bismarckstr. 19, Düsseldorf


Josef Capek (1887-1945) ist über die tschechischen Landesgrenzen hinaus vor allem als Avantgardekünstler bekannt. Als Maler, Grafiker, Buchgestalter sowie als politischer Karikaturist im Dienst der Demokratie machte er sich in der Vorkriegszeit einen Namen. Am 1. September 1939 wurde Josef Capek, der es abgelehnt hatte, ins Exil zu gehen, von der Gestapo verhaftet. Sein fünfeinhalbjähriger Leidensweg führte über das Gefängnis Prag-Pankrác, die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald, das Gestapo-Gefängnis am Berliner Alexanderplatz und das Konzentrationslager Sachsenhausen bis nach Bergen-Belsen, wo er 1945, wenige Tage vor der Befreiung, vermutlich einer Typhusepidemie erlag.

Weniger bekannt ist im deutschen Sprachraum, dass Josef Capek – wie sein Bruder Karl Capek – auch ein produktiver Schriftsteller war. Im Konzentrationslager Sachsenhausen verfasste er Gedichte, in denen sich Motive aus dem Lageralltag mit Trost- und Hoffnungsversen verbinden. Die Gedichte wurden im Konzentrationslager unter Lebensgefahr auf einer Schreibmaschine abgetippt und kursierten unter den Mitgefangenen. Kopien der Gedichte gelangten noch während des Krieges aus dem Lager und in die Hände von Capeks Frau und des Dichters Vladimír Holan. Die Originalschriften wurden von einem Gefährten Capeks bewahrt, der den Todesmarsch aus Sachsenhausen überlebte.
Die Gedichte sind nun erstmals in einer Auswahl auf Deutsch erschienen.

Aus Anlasse des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar findet im Gerhart-Hauptmann-Haus ein poetischer Abend mit Urs Heftrich (Lesung) und Gilead Mishory (Klavier) zu den Gedichten von Josef Capek statt.

Prof. Dr. Urs Heftrich ist Lehrstuhlinhaber für Slavische Literaturwissenschaft an der Universität Heidelberg. Er ist Übersetzer und Herausgeber zahlreicher tschechischsprachiger Autoren, darunter von Vladimir Holan und Isaak Babel. Gemeinsam mit Prof. Dr. Jirí Opelík (Prag) hat er 2015 die Gedichte von Josef Capek übersetzt und herausgegeben.

Prof. Gilead Mishory lebt und arbeitet in Freiburg, wo er an der Musikhochschule Klavier lehrt. Sein großes, breitgefächertes Repertoire reicht von Bach bis zu den jungen heutigen Komponisten. Er ist der erste Pianist, der das gesamte Klavierwerk und die Kammermusik mit Klavier von Leos Janácek eingespielt hat.

Mit freundlicher Unterstützung des »Památník Karla Capka« (Capek-Museum) in Stará Hut

Eine gemeinsame Veranstaltung von: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Düsseldorf, Literaturbüro NRW, Tschechisches Zentrum Düsseldorf, Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus